Rund um das Interview: Interviewfragen, Training und Salärthemen

Du bist einen grossen Schritt weiter im Bewerbungsprozess. Doch das Vorstellungsgespräch (Interview) ist für viele die grösste Herausforderung, denn während du deinen Lebenslauf mehrmals überarbeiten konntest, gibt es im Vorstellungsgespräch keine zweite Chance. Du musst auf den Punkt fit sein. Da hilft nur gute Vorbereitung. 


Im Interview gilt es, den guten Eindruck deiner Bewerbungsunterlagen zu bestätigen. Hierfür haben wir dir einige Hilfsmittel zusammengestellt, die dich bei deiner Vorbereitung auf ein Interview unterstützen sollen. Auch findest du weiter unten Tipps zum Thema Salär.

Für den Ablauf eines Vorstellungsgespräches gibt es keinen fest vorgegebenen Rahmen. Du kannst aber davon ausgehen, dass in der Regel ein Gespräch in folgende Themen gegliedert ist, wobei die Reihenfolge und die Schwerpunkte natürlich variieren können:

  • Begrüssung
  • Unternehmen stellt sich und die zu besetzende Stelle vor
  • Kandidatin/Kandidat stellt sich vor und wird interviewt
  • Vertieftes Eingehen auf den Job
  • Fragen der Kandidatin / des Kandidaten
  • Eventuell bereits Besprechen der Vertragskonditionen (bei Praktikum eher im ersten Gespräch, bei Trainee- oder Einstiegsstellen häufig erst im zweiten Gespräch, ggf. werden im ersten Gespräch Salärvorstellungen abgefragt)
  • Gesprächsabschluss und Verabschiedung

Interview Checkliste
Hier findest du eine Checkliste, die dich bei den Vorbereitungsschritten des Interviews unterstützt

Interview Checkliste

Bei einem Vorstellungsgespräch wird grundsätzlich zwischen strukturierten, semistrukturierten und unstrukturierten Interviews unterschieden. Häufig kommt es vor, dass bei einem Gespräch eine Kombination der genannten Interviewformen gebraucht wird. Um gut auf ein Gespräch vorbereitet zu sein, ist es daher hilfreich, ein Grundverständnis der verschiedenen Methoden und Techniken zu kennen.

Das strukturierte Interview
In einem strukturierten Interview ist der Ablauf des Interviews für die jeweilige Interviewerin / den jeweiligen Interviewer vollständig vorgegeben, und alle Bewerberinnen und Bewerber für die bestimmte Stelle erhalten dieselben Fragen. Durch diese Methode kann das Unternehmen die Kandidatinnen und Kandidaten gut vergleichen, denn statt einer Diskussion findet eher eine Frage-Antwort-Abfolge statt. Stellst du dies während des Gespräches fest, so ist es wichtig, dass du in deinen Antworten alle notwendigen Informationen kommunizierst, denn es werden kaum oder keine Zusatzfragen gestellt.

Das semistrukturierte Interview
Das semistrukturierte Interview wird auch als halbstrukturiertes oder teilstrukturiertes Interview bezeichnet. Hier ist ein Grossteil der Fragen vorbereitet, allerdings kann die Durchführung bzw. Reihenfolge der Fragen seitens der Interviewerin / des Interviewers frei gestaltet werden. Die meisten Interviews werden in dieser Form geführt, und du erkennst es daran, dass die interviewende Person einem Leitfaden von Fragen folgt, allerdings auch auf deine Antworten eingeht und ggf. Rückfragen bzw. Zusatzfragen stellt.

Das unstrukturierte Interview
Unstrukturierte Interviews werden nicht durch einen Leitfaden vorbereitet. Lediglich das Thema und grobe Stichpunkte werden eventuell von der interviewenden Person vorher notiert. Die Gestaltung und die Durchführung des Interviews erfolgen meist intuitiv. Diese Art des Interviews ist eher selten. Du erkennst diese Form des Interviews, wenn dein Gegenüber keine fixen bzw. aufgeschriebenen Fragen hat. Dies ermöglicht dir, das Gespräch in eine gewisse Richtung zu lenken, allerdings haben auch die Interviewerinnen und Interviewer die Chance, tiefer in gewisse Themengebiete einzutauchen und bei Interesse mehr nachzuhaken.

Mögliche Interviewfragen
Hier findest du mögliche Fragen, mit denen du dich auf ein Interview vorbereiten kannst. Dies ist eine Auflistung von typischen Interviewfragen die, wenn auch in abgewandelter Form, immer wieder im Bewerbungsgespräch auftauchen können.

Mögliche Interviewfragen und Aufforderungen

Interviewfragen Consulting
Hier findest du unterschiedliche Fragebeispiele für Bewerbungsgespräche im Consulting-Bereich.

Interviewfragen Consulting

Fragen an die Interviewerinnen und Interviewer
Wann immer dir eine Personalerin oder ein Personaler im Vorstellungsgespräch die Frage stellt, ob du noch etwas wissen möchtest oder Rückfragen hast, solltest du auf keinen Fall schweigen oder gar den Kopf schütteln: Du hast bitte IMMER eigene Fragen! Anbei ein paar Beispiele.

Fragen an Interviewerinnen und Interviewer

STAR-Methode für Interviews
Die STAR-Methode hilft dir, deine Antworten zu strukturieren und deine Erfahrungsnachweise zu formulieren. Dies gilt besonders für kompetenzbasierte Fragen.

Ursprünglich stammt die STAR-Methode (auch verhaltensbasierte Befragung genannt) aus den USA. Das renommierte Massachusetts Institute of Technology (MIT) empfiehlt sie heute beispielsweise auch für das Erzählen von Geschichten und die Argumentation in einem Interview. Es hilft dir vor allem dabei, den roten Faden zu bewahren und dich nicht in Details zu verlieren.

Situation: (Situation) Beschreibe kurz die Situation, beispielsweise mit den Elementen: wo, welcher Kontext, deine Rolle, wer war involviert?
Task/Target: (Aufgabe/Ziel) Deine Aufgabe, dein Ziel, Problem, Auftrag
Action: (Handlung) Wie bist du vorgegangen, was hast du persönlich beigetragen?
Result/Reflection: (Ergebnis/Reflexion) Was war das Endresultat?
Reflection: Learnings − was würdest du anders machen oder welches waren die Erfolgsfaktoren etc.?

Beispiel: «Das Unternehmen xy hat mich für das Praktikum an Bord geholt, um den Aufbau des Geschäftsbereichs abc zu unterstützen (Task), den es bis dato dort nicht gab (Situation). Ich habe im Team die Aufgaben xyz innegehabt (Action) und damit beigetragen, dass innerhalb eines halben Jahres der Umsatz im Geschäftsbereich um zz Prozent gesteigert wurde (Result).»

Neben der inhaltlichen Vorbereitung eines Interviews ist eine weitere Grundvoraussetzung für dein erfolgreiches Bestehen die funktionierende Technik. Hier erhältst du weitere Inputs, die zu beachten sind.

  • Stelle sicher, dass du über das von der Firma genutzte Online-Interview-Tool informiert bist. Prüfe die einwandfreie Funktion dieses Tools auf deinem Gerät. Überprüfe nochmals deine Einstellungen und deinen Profilnamen.

  • Prüfe im Vorfeld die Funktion deiner Webcam, des Mikrofons und der LAN- oder WLAN-Verbindung, etwa mit einem Testgespräch mit einem Freund. Halte sicherheitshalber ein Ersatzgerät bereit, falls der Ernstfall eintritt und dein Gerät ausfällt.

  • Wähle den perfekten Bildausschnitt. Schau dir dafür im Vorfeld an, wie du von der Kamera eingefangen wirst. Stimmt der Ausschnitt? Bist du gross und klar zu erkennen?

  • Idealerweise steht die Kamera leicht erhöht vor dir (als Stativ für den Laptop funktioniert auch ein Bügelbrett oder ein Bücherstapel). Deine Augen liegen im oberen Drittel des Bildes (Goldener Schnitt). Um deine Gesprächspartnerin / deinen Gesprächspartner im Videosetting direkt anzuschauen, musst du in die Kamera blicken und nicht auf den Bildschirm. Instinktiv blicken die meisten Bewerberinnen und Bewerber beim Online-Gespräch allerdings auf das Bild des Gegenübers auf dem Monitor. Das kann dann für diese Person so wirken, als würdest du knapp an ihr vorbeischauen. Und nicht vergessen: Immer lächeln! Das macht sofort sympathischer. Profis kleben sich hierzu einen Post-it mit einem Smiley direkt neben die Kamera, um das Lächeln nicht zu vergessen.

  • Möchtest du unbedingt dein Smartphone für das Videogespräch benutzen, dann ist entweder ein spezielles Handy-Stativ wichtig, oder du kannst das Handy so hinstellen, dass es auf Augenhöhe und vor allem ruhig ist.

  • Prüfe auch, ob dein Gesicht gut ausgeleuchtet ist und es keine hässlichen Schatten unter den Augen oder im Hintergrund gibt. Die beste und günstigste Beleuchtung ist Tageslicht. Setze dich idealerweise an einen Tisch, der vor einem Fenster steht. Ansonsten nutze Lampen, die dein Gesicht ausreichend beleuchten, ohne zu viele Schatten zu werfen.

  • Neben dem Bild ist auch der Ton essenziell für ein erfolgreiches Gespräch. Viele Webcams besitzen ein integriertes Mikrofon, allerdings kann die Tonqualität – gerade bei günstigen Modellen – recht schlecht ausfallen. In der Regel bekommst du einen besseren Ton mit einem zusätzlichen Mikrofon oder einer Freisprechanlage für PCs. Oder du verwendest ein gutes In-Ear-Headset (Kabel-Headset) mit eingebautem Mikro.

  • Achte auf den Hintergrund. Der Hintergrund sollte möglichst neutral sein. Unruhige Wände, schrille Bilder oder Ferienfotos sowie unaufgeräumte Regale hinterlassen keinen guten Eindruck oder lenken zu stark ab. Hast du keinen ruhigen Hintergrund, dann kannst du (wenn das Tool es zulässt) einen neutralen virtuellen Hintergrund nutzen.

  • Die Körperhaltung zählt auch im virtuellen Setting. Setze dich gerade und aufrecht hin, halte die Hände auf dem Schreibtisch vor dir ruhig und unterstreiche ggf. Gesagtes mit passenden Gesten.

  • Sorge unbedingt für Ruhe und schalte alle möglichen Störquellen aus. d. h., alle aktiven Apps am PC ausschalten, Handy und Telefon aus, Tür zu, Fenster zu, um Hintergrundgeräusche, Strassenlärm, Zwischenrufe oder Unterbrechungen auszuschliessen. Auch solltest du etwaigen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern sagen, was du machst, damit diese nicht plötzlich durchs Bild laufen oder zu laut werden.

  • Bringe Post-its mit wichtigen inhaltlichen Punkten (z. B. Stärken, USP, Namen der Ansprechpartnerinnen und -partner) ggf. am Bildschirmrand an. Dies gibt Sicherheit, ohne dass du auf deinen Schreibtisch hinunterschauen musst.

  • Und schliesslich: üben, üben, üben. Mache eigene Aufzeichnungen z. B. über das Video-konferenz-Tool Zoom oder hole dir Feedback von Freunden. 

Die Höhe deines Gehalts hängt von der Branche, der Grösse der Firma und natürlich von deiner Position ab. Ausserdem gibt es nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen Ländern regionale Unterschiede. Weiterhin solltest du nicht nur das Salär per se (die Zahl) betrachten, sondern auch die Gesamtkonditionen.

Die Gesamtkompensation kann grob in folgende Komponenten eingeteilt werden:

  1. Basislohn (Jahresgehalt, ausgezahlt in 12 oder 13 Raten)
  2. Leistungsbonus
  3. Personalnebenleistungen (nicht abschliessend)
  • Pensionskassenbeitrag
  • Anzahl Urlaubstage
  • Beitrag an öffentlichen Verkehr (z. B. Halbtax oder GA)
  • Firmenwagen
  • Vergünstigungen auf Produkte

Wichtig ist vor allem, dass du dich im Vorfeld über deinen «Marktwert» informierst. Bei der Frage nach deinen Gehaltsvorstellungen ist meist ein Jahressalär gemeint und nicht ein Monatsgehalt.

Bsp. Gehaltsvorstellung 80'000 CHF / Jahr (wobei sich dies auf die tatsächliche Salärhöhe bezieht und die Personalnebenleistungen nicht unbedingt miteinbezieht)

Folgende Seiten geben dir eine Indikation zu einem möglichen Salär / einer möglichen Kompensation (nicht abschliessend):

jobs.ch Stadt Zürich Präsidialdepartement bfs.admin FH SCHWEIZ SGB | USS berufsberatung.ch